GfK Konsumklima zeigt Erholung

GfK Konsumklima zeigt Erholung

Verbraucherstimmung in Deutschland hellt sich zum Jahresende auf

Sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verzeichnen spürbare Zuwächse. Auch die Konjunkturaussichten verbessern sich leicht. Das Konsumklima steige in der Prognose für Januar 2024 auf -25,1 Punkte – das sei eine Verbesserung um 2,5 Punkte im Vergleich zum Vormonat (revidiert -27,6 Punkte). Dies zeigen die Ergebnisse des GfK Konsumklimas powered by NIM für Dezember 2023.

Mit diesen Ergebnissen lege das Konsumklima nach einer zuletzt eher stagnierenden Entwicklung wieder zu. Ein etwas höherer Wert des Konsumklimas sei zuletzt im August dieses Jahres mit -24,6 Punkten gemessen worden. „Ob es sich beim aktuellen Anstieg um den Beginn einer nachhaltigen Erholung der Konsumstimmung handelt, bleibt abzuwarten“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. „Nach wie vor sind die Sorgen der Konsumenten groß. Geopolitische Krisen und Kriege, stark steigende Lebensmittelpreise sowie die Diskussionen um die Aufstellung des Staatshaushaltes für das Jahr 2024 sorgen nach wie vor für Verunsicherung. Folglich ist auch das Niveau des Konsumklimas derzeit noch überaus niedrig.“

Für einen nachhaltigen Aufschwung der Konsumfreude sei es notwendig, bei den Ursachen der Verunsicherung anzusetzen und hier zu einer Lösung zu kommen.

Einkommenserwartungen stoppen Abwärtstrend

Wesentliche Stütze der positiven Entwicklung des Konsumklimas in diesem Monat sei die Einkommenserwartung. Sie lege im Dezember um 9,8 Punkte gegenüber dem Vormonat zu und klettere damit auf -6,9 Punkte. Ein besserer Wert sei zuletzt im Juli 2023 mit -5,1 Punkten gemessen worden.

Einer der wesentlichen Gründe für den gestiegenen Einkommensoptimismus liege in den zu erwartenden deutlichen Zuwächsen bei der für die privaten Haushalte wichtigsten Einkunftsquelle: den Löhnen und Gehältern bzw. den Renten.

Dies belege eine kürzlich vom NIM vorgenommene tiefergehende Analyse: Konkret wurden die deutschen Verbraucher danach gefragt, aus welchen Gründen sie erwarten, dass sich ihre finanzielle Lage verbessern wird. In der offenen Abfrage antwortete etwa ein Drittel der Befragten, dass bereits erfolgte bzw. künftige Lohn-/Gehaltserhöhungen und Rentensteigerungen sie zu diesem positiven Urteil veranlassen. Dies sei der mit Abstand wichtigste genannte Grund. Daneben wurde noch eine Reihe anderer Gründe angeben, wie z.B. die Sicherheit des Arbeitsplatzes oder berufliche Veränderungen/Verbesserungen, wie beispielsweise das Ende der Ausbildung. Aber auch das Sparen durch die Senkung der Ausgaben werde von etwa jedem zehnten Befragten spontan genannt.

Anschaffungsneigung mit ersten Erholungstendenzen

Im Sog verbesserter Einkommensaussichten lege auch die Anschaffungsneigung spürbar zu: Der Indikator gewinne nach einer etwa eineinhalbjährigen Stagnationsphase 6,2 Punkte hinzu und weise damit -8,8 Punkte auf. Höher habe die Konsumstimmung mit -2,1 Punkten zuletzt im März 2022 gelegen.

Trotz der deutlichen Zuwächse liege das Niveau der Anschaffungsneigung derzeit noch unter dem Niveau der beiden Lockdowns während der Corona-Pandemie 2020/2021. Auch dieser Fakt belege die momentan stark ausgeprägte Verunsicherung der Verbraucher durch die multiplen Krisen.

Konjunkturerwartung verbessert sich leicht

Der Konjunkturpessimismus unter den Verbrauchern ginge zum Jahresende weiter zurück. Der Indikator steige auf -0,4 Punkte. Das seien 1,9 Zähler mehr als im Vormonat. Gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres betrage das Plus knapp 10 Punkte.

Trotz des leichten Zuwachses zeigen sich die Verbraucher im Hinblick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung in Deutschland noch sehr verhalten. Das decke sich mit Stimmen aus der Wirtschaft, die die Wachstumsaussichten für 2024 zunehmend pessimistisch sehen. So gehe das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in seiner aktuellen Konjunkturprognose für das kommende Jahr von einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von einem halben Prozent aus.

Veröffentlicht 21. Dezember 2023

Quelle: GfK (Growth from Knowledge)