PISA Studie – Keine Überraschung für das Handwerk?

PISA Studie – Keine Überraschung für das Handwerk?

Herausforderung für Ausbildungsbetriebe

Die aktuelle PISA Studie ist in aller Munde. Am 5. Dezember 2023 hat die OECD die Ergebnisse der PISA-Erhebung 2022 vorgestellt und dabei schneidet Deutschland so schlecht ab wie nie. Während andernorts noch diskutiert wird, hält ZDH-Präsident Jörg Dittrich fest, dass die Ergebnisse keine große Überraschung seien.

Alle reden darüber, aber vielen fehlt auch der Hintergrund. Pisa – was ist das genau? Gemeint ist in diesem Falle nicht die durch ein turmförmiges Bauwerk bekannte Stadt in der Toskana.

Die Abkürzung PISA steht für Programme for International Student Assessment und ist eine internationale Schulleistungsstudie. Durchgeführt wird die Studie unter 15-jährigen Schülern in 81 Ländern in einem Dreijahresrythmus. Analysiert werden die Bereiche Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften. Jeder dieser Bereich wird wechselweise zum Schwerpunkt. Dieses Mal war es Mathe.
Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeige die PISA-Erhebung 2022 einen massiven Rückgang des OECD-Leistungsdurchschnitts. Verglichen mit 2018 sei er in Lesekompetenz um 10 Punkte und in Mathematik um fast 15 Punkte gefallen.

Für Deutschland wird in der Studie festgehalten, die Durchschnittsergebnisse in Mathematik, Lesekompetenz und Naturwissenschaften seien schwächer ausgefallen als 2018. Insgesamt handele es sich bei den Ergebnissen von 2022 in allen drei Kompetenzbereichen um die niedrigsten Werte, die jemals im Rahmen von PISA gemessen worden seien.

Für ZDH-Präsident Jörg Dittrich sind die Ergebnisse wenig überraschend, sie bestätigten vielmehr die Erfahrungen der handwerklichen Ausbildungsbetriebe in den letzten Jahren. Auch zahlreiche Ausbildungsbetriebe in der Augenoptik berichten bereits seit einiger Zeit davon, dass ihren Auszubildenden oftmals elementare Kenntnisse in Mathematik, Physik und der Sprachkompetenz fehlen, was es ihnen erschwert, die Ausbildungsziele zu erreichen.

In einem Pressestatement sagt Dittrich: „Bei zu vielen Schülerinnen und Schülern fehlt es an den für eine Ausbildung erforderlichen Grundkompetenzen. Das ist besorgniserregend, weil es zunehmend den erfolgreichen Verlauf einer betrieblichen Ausbildung und somit den Start junger Menschen ins Berufsleben gefährdet. Ein flächendeckendes, bundesweites Programm für Berufsschulen sowie zusätzliche Unterstützungsangebote für Ausbildungsbetriebe sind notwendig, um bestehende Lernlücken zu schließen und versäumte Grundkompetenzen in Mathematik, Lesen und Schreiben nachträglich zu vermitteln.
Zusammen mit den nicht weniger alarmierenden Ergebnissen des IQB-Bildungstrends 2021 verdeutlicht PISA einmal mehr, wie dringend es ist, dass die Bildungspolitik im Bund und in den Ländern Maßnahmen ergreift: Alle jungen Menschen müssen in ihrer Schullaufbahn den Mindeststandard an Grundkompetenzen erworben haben, den sie benötigen, um eine Berufsausbildung erfolgreich durchlaufen zu können. Denn so sehr sich die Ausbildungsbetriebe im Handwerk engagieren, die jungen Menschen durch individuelle Betreuung zu unterstützen, so wenig kann es deren Aufgabe sein, Reparateur einer unzureichenden schulischen Ausbildung zu sein. […]“ (Jörg Dittrich, ZDH / www.zdh.de)

Die Augenoptikerinnungen in NRW reagieren auf diese Entwicklung. Sie unterstützen ausbildende Betriebe genauso wie die angehenden Fachkräfte von Morgen und begeistern junge Leute für den Beruf und eine Ausbildung in der Augenoptik.

Informationen dazu erhalten Sie in der Dortmunder Geschäftsstelle des AOV NRW: ☎ 0231 5522100 oder 📧 info@aov-nrw.de.

Veröffentlicht 13. Dezember 2023

Quelle: AOV NRW