Vieles beim Alten – aber doch anders

Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) veröffentlicht die Ergebnisse seiner aktuellen Branchenstrukturerhebung, die gemeinsam mit der GfK durchgeführt und ausgewertet wurde. Die Ergebnisse untermauern bereits seit längerem festgestellte Entwicklungen und dynamische Veränderungen in der mittelständischen Augenoptik, auf die Betriebe entsprechend reagieren.

„Die Branche ist insgesamt mit einem blauen Auge durch die anhaltenden Krisenzeiten der vergangenen vier Jahre gekommen, die beherrschenden Themen haben sich indes kaum geändert“. So lautet das Resümee von Thomas Heimbach, Vorsitzender des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses des ZVA, zu den Ergebnissen der diesjährigen Branchenstrukturerhebung. Die Befragung von 916 Unternehmen mit insgesamt 1.496 Filialen bestätigte somit einige Vermutungen und lieferte dazu konkretere Zahlen. Fest steht: Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig und die befragten Betriebe haben Lösungen gefunden, die die Auswirkungen zumindest abdämpfen. Online-Terminvergaben helfen dabei, Personalkraft im Tagesgeschäft umzuverteilen und immer mehr Betriebe setzen auf die Dienstleistung externer Anbieter: So wurden 2022 circa die Hälfte der Gläser (50,4 Prozent) außerhalb eines Augenoptikbetriebs endgerandet, 2018 waren es 30 Prozent. Auch der Anteil extern gefertigter Brillen lag 2022 bei knapp einem Viertel (22,1 Prozent) und hat sich beinahe verdoppelt (2018: 12 Prozent).

Aus den Umfrageergebnissen geht weiterhin hervor, dass Betriebe flächen- sowie umsatzbezogen immer größer werden und kleinere Betriebe verdrängen. Ursächlich dafür ist zum einen der Rückgang der Betriebsstätten an sich. Kleinere Betriebe verschwinden vom Markt, da sie keinen Nachfolger finden. Dies liegt nicht zuletzt an dem Altersanstieg der Betriebsinhaber. Auf der anderen Seite bauen Kapitalunternehmen neue Ketten auf und übernehmen meist eher die größeren Betriebsstätten, die zum Verkauf stehen. Dies gilt auch für bereits bestehende mittlere Filialunternehmen, die weiter expandieren. Um sich am Markt weiter zu behaupten, setzen kleine und mittelständische Betriebe auf Professionalisierung und Spezialisierung: Mehr als 53 Prozent der Inhaber gaben an, in ihren Betrieben aktiv Optometrie zu praktizieren. Eine Abgrenzung, die notwendig ist. Denn nur Betriebe, die aktiv am Markt agieren, ihren Kunden Vorteile aufzeigen und einen guten Service bieten, werden auch in Zukunft erfolgreich sein. Auch die voranschreitende Digitalisierung in der Branche ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Veröffentlicht 29. November 2023

Quelle: Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA)