Die SICHT.KONTAKTE 2023 war auch in diesem Jahr Dreh- und Angelpunkt für augenoptischen Wissenstransfer und Networking, so der Zentralverband in einer Pressemeldung. Neben einer Fülle an Workshops und Vorträgen unter anderem zur Kontaktlinsenanpassung, Kinderoptometrie und optometrischen Untersuchungen fanden die VDCO-Jahrestagung, der IVBS-Praxistag und die ZVA-Obermeistertagung statt. Beendet wurde die dreitägige Veranstaltung mit dem Tag der Optometrie am Sonntag.
Zwischen Führerscheineignung und optometrischem Alltag
Nach den Eröffnungsworten von ZVA-Präsident Christian Müller übergab dieser an den Moderator Maarten Hobé, der mit Dr. Stephan Bandlitz (beide im Bild), Direktor der Höheren Fachschule für Augenoptik und Optometrie Köln (HFAK), den ersten Referenten begrüßte. In seinem Vortrag präsentierte dieser die ersten Zwischenergebnisse einer aktuellen ZVA-Studie, anhand derer Erkenntnisse über die Fahreignung von Ortho-K-Linsenträgern erwartet werden.
Svenja Nienhaus, Dozentin an der Akademie der Augenoptik in Knechtsteden, gab einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten von OCT-Untersuchungen und Erkenntnisse, die auch im Zuge des optometrischen Screenings Beurteilungen von Befunden vereinfachen. Anhand praxisnaher Case Reports bekam das Publikum einen Einblick in die kompetente Interpretation der häufigsten Pathologien aus dem klinischen Alltag.
Den ersten Veranstaltungsblock beendete Josefine Dolata mit ihrer Darstellung von Einflüssen und Anwendungsmöglichkeiten unterschiedlicher Lichtfarben auf das visuelle System. Ein Schwerpunkt war unter anderem die Wirkung von Blaulicht. Die Dozentin der Ernst-Abbe-Hochschule Jena zog dabei den wissenschaftlichen Stand als auch einzelne Fallbeispiele aus der Praxis als Diskussionsgrundlage heran.
Myopie-Management und Binokularsehen
Die visuelle Entwicklung von Kindern ist von den Bedingungen abhängig, die nach der Geburt vorliegen und optometrische Untersuchungen besonders in den ersten sechs Lebensjahren sind wichtig, um spätere Einschränkungen zu vermeiden. IVBS-Vorstandsmitglied Bernhard Peuckert referierte in seinem Vortrag daher über Ziele und Untersuchungsarten passend zum Kindesalter und der Entwicklung.
Volkhard Schroth gab anschließend einen Einblick in die Forschung zu einer Logik, anhand derer mit nur drei Testverfahren eine vollständige Klassifizierung von Störungen der Akkommodation und des Binokularsehens möglich ist.
Einblicke in die internationale Praxis und das eigene Können
Dr. Daniela Oehring, Professorin an der Universität Plymouth, thematisierte in ihrem Vortrag alternative Behandlungsmöglichkeiten des Glaukoms. Hierbei diskutierte sie unter anderem die Neuroprotektion als ergänzende Strategie, wobei weitere Faktoren wie oxidativer Stress oder neuroinflammatorische Prozesse in die Betrachtung miteinbezogen wurden.
Expertise aus der internationalen Forschung erwartete das Publikum beim Vortrag der Niederländerin Dr. Annemieke Coops. Die Expertin für Neuro-Optometrie gab in englischer Sprache einen Überblick über den Rehabilitationsprozess des Ungleichgewichts im autonomen Nervensystem, das Beschwerden wie Schwindel und Lichtempfindlichkeit zur Folge hat. Infolgedessen zeigte sie Tipps und Tricks, die sich leicht in jede optometrische Praxis integrieren lassen.
Mit dem „Tag der Optometrie-Wissensquiz“ forderte Dr. Sigrid Müller-Schotte schließlich das Publikum heraus. Mit unterhaltsamen und herausfordernden Praxisfällen regte sie die Anwesenden dazu an, über Fragen im Bereich der Optometrie nachzudenken und über den Fassungsrand hinauszublicken.
Veröffentlicht 13. Oktober 2023
Quelle: Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA); Bild: ZVA/Peter Magner
Verwendung nur unter Angabe der Quelle.