Konsumklima zeigt keine große Verbesserung

Konsumklima zeigt keine große Verbesserung

Nicht viel Neues und weiterhin niedriges Niveau

Nach einer insgesamt stabilen Entwicklung im Vormonat muss die Verbraucherstimmung in Deutschland im August wieder einen Rückschlag hinnehmen. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung sind rückläufig. GfK prognostiziert für das Konsumklima im September -25,5 Punkte und damit 0,9 Punkte weniger als im August dieses Jahres (revidiert -24,6 Punkte). Dies sind Ergebnisse der GfK Konsumklimastudie für August 2023.

Vor allem sinkende Einkommensaussichten und eine rückläufige Anschaffungsneigung sorgten dafür, dass das Konsumklima seine Gewinne aus dem Vormonat wieder verliere und damit seine stagnierende Entwicklung fortsetze, so das Meinungsforschungsinstitut. „Das Konsumklima zeigt derzeit keinen klaren Trend, weder nach unten noch nach oben – und das auf einem insgesamt sehr niedrigen Niveau“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Die Chancen, dass sich die Konsumstimmung noch in diesem Jahr nachhaltig erholen kann, schwinden damit mehr und mehr. Anhaltend hohe Inflationsraten, vor allem für Lebensmittel und Energie, sorgen dafür, dass das Konsumklima derzeit nicht vorankommt.“

Da das Konsumklima voraussichtlich auch in den kommenden Monaten auf niedrigem Niveau verharren dürft, bestätige sich die Annahme, dass der private Konsum in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten werde und eher eine Belastung für die Wachstumsaussichten in Deutschland sei.

Die Einkommenserwartungen erlitten im August wieder einen kleinen Rückschlag. Der Indikator verliere gegenüber dem Vormonat 6,4 Punkte und weise nun -11,5 Punkte auf.

Damit hätten sich auch bei den Einkommensaussichten die Hoffnungen auf eine nachhaltige Erholung vorerst zerschlagen. Die weiterhin stark steigenden Preise für Lebensmitteln und Energie belasten die Kaufkraft der privaten Haushalte. Dies drücke auf die Einkommensstimmung. Zwar sei die Inflationsrate im Juli gegenüber dem Vormonat leicht gesunken, mit aktuell 6,2 Prozent bleibe sie aber anhaltend hoch. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Preise für Nahrungsmittel im Juli um 11 Prozent. Energie verteuerte sich im gleichen Zeitraum um 5,7 Prozent.

Im Sog rückläufiger Einkommenserwartungen müsse auch die Anschaffungsneigung im August Einbußen hinnehmen. Nach einem Minus von 2,7 Punkten sinke der Indikator auf -17 Punkte. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres betrage das Minus nun 1,3 Zähler.

Seit Sommer 2022 stagniere die Konsumneigung ohne klaren Trend auf einem insgesamt sehr niedrigen Niveau. Wesentlicher Grund für die anhaltende Kaufzurückhaltung seien sicherlich die stark gestiegenen Preise für Lebensmittel und Energie. Wenn für diese Produkte deutlich mehr Geld ausgegeben werden muss, stehen entsprechend weniger finanzielle Mittel für andere Anschaffungen und. Ausgaben zur Verfügung.

Die Verbraucher beurteilten die Konjunkturentwicklung in Deutschland im August deutlich pessimistischer. Der Indikator Konjunkturerwartung rutsche nach einem Minus von 9,9 Punkten wieder in den negativen Bereich auf einen Wert von -6,2 Zählern. Dies sei der niedrigste Wert im Jahr 2023. Im Dezember 2022 sei zuletzt mit -10,3 Punkten ein geringerer Wert gemessen worden.

Neben stark steigenden Preisen dürfte auch die zunehmende Sorge vor dem Verlust des Arbeitsplatzes wieder eine wichtigere Rolle spielen. So habe es nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Mai dieses Jahres 19 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen als im Mai 2022 gegeben. Steigende Insolvenzzahlen verunsichern die Beschäftigten, wenn es um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes gehe.

Veröffentlicht 31. August 2023

Quelle: Growth from Knowledge (GfK)

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