GfK sieht leichte Erholung beim Konsumklima

GfK sieht leichte Erholung beim Konsumklima

Konsumklima holt Verluste des Vormonats wieder auf

Nach einem leichten Rückgang im Vormonat stabilisiert sich die Verbraucherstimmung im Juli wieder. Die Einkommensaussichten legen moderat zu, während die Konjunkturerwartung und die Anschaffungsneigung nahezu unverändert gegenüber Juni sind. GfK prognostiziert für das Konsumklima im August -24,4 Punkte und damit 0,8 Punkte mehr als im Juli dieses Jahres (revidiert -25,2 Punkte). Dies sind Ergebnisse der GfK Konsumklimastudie für Juli 2023.

Mit diesem leichten Zuwachs kompensiere das Konsumklima seine im Vormonat erlittenen Verluste vollständig, obwohl die Anschaffungs- und Sparneigung im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert blieben. „Aktuell trägt ausschließlich die Einkommenserwartung zur Verbesserung der Konsumstimmung bei. Grund für den schwindenden Pessimismus ist vor allem die Hoffnung auf rückläufige Inflationsraten“, so Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Damit haben sich die Chancen, dass das Konsumklima seinen Erholungskurs wieder aufnehmen kann, etwas verbessert. Das Niveau wird in den kommenden Monaten aber dennoch niedrig bleiben und der private Konsum wird demnach keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten können.“

Einkommenserwartung auf höchstem Wert seit Februar 2022

Die privaten Haushalte seien beim Blick auf ihre Einkommensentwicklung aktuell wieder optimistischer, was vor allem an den weniger stark steigenden Preisen liegen dürfte, so GfK. Der Indikator gewinne 5,5 Zähler hinzu und klettere damit auf -5,1 Punkte. Dies sei der beste Wert seit Ausbruch des Ukrainekrieges. Im Februar 2022 wurden 3,9 Punkte gemessen.

Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres betrage das Plus 40,6 Punkte. Dennoch werde der Einkommensindikator auch in den kommenden Monaten durch die inflationsbedingten Kaufkraftverluste der Haushalte belastet bleiben.

Anschaffungsneigung setzt stabile Entwicklung auf niedrigem Niveau fort

Im Gegensatz zu den Einkommensaussichten könne die Anschaffungsneigung kaum zulegen. Der Indikator gewinne marginale 0,3 Zähler hinzu und weiste aktuell -14,3 Punkte auf. Er liege damit fast auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr (Juli 2022: -14,5 Punkte).

Die Stagnation der Konsumneigung auf niedrigem Niveau sei auf die anhaltend große Verunsicherung der Verbraucher zurückzuführen. Hohe Lebensmittel- und Energiepreise, der anhaltende Ukrainekrieg sowie die Sorgen vor steigenden Kosten durch Sanierungsmaßnahmen für Immobilien als Folge des Heizungsgesetzes veranlassen die Verbraucher mit ihren geplanten Anschaffungen derzeit vorsichtiger umzugehen.

Konjunkturoptimismus unverändert

Die Abschwächung der Konjunkturstimmung, die in den beiden vorangegangenen Monaten zu beobachten war, sei – zumindest für den Moment – gestoppt worden. Der Indikator zeige sich im Juli unverändert gegenüber dem Vormonat. Nach wie vor weise die Konjunkturerwartung 3,7 Punkte auf. Im Vorjahresvergleich betrage das Plus knapp 22 Punkte.

Nach wie vor sei die stabile Beschäftigungslage eine wesentliche Stütze der deutschen Konjunktur. Allerdings sorge die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für Verunsicherung unter den Konsumenten. Auf der einen Seite sei es sicherlich notwendig, die Inflation durch eine restriktivere Geldpolitik wieder auf ein akzeptables Maß zurückzuführen. Auf der anderen Seite bestehe die Gefahr, durch eine zu strenge Geldpolitik die ohnehin angeschlagene Wirtschaft weiter in die Rezession zu führen.

Veröffentlicht 27. Juli 2023

Quelle: Growth from Knowledge (GfK)

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