Stand 22.11.2019
1 Tag, 7 Referenten, 20 Aussteller, 465 Anmeldungen – Schon die Bilanz in Zahlen des Blick.2019 kann sich sehen lassen. Aber auch das Feedback von Besuchern, Ausstellern und Veranstalter fällt durchweg positiv aus.
Am 17. November 2019 fand in Dortmund der 40. Verbandstag des AOV NRW, der Blick.2019, statt. Die Besucherzahl übertraf die Erwartungen, die Stimmung war gut, die Vorträge unterhaltsam und auf hohem Niveau. Auch die Partner der Industrie, die den Verbandstag mit einer Industrieausstellung unterstützten, zeigten sich hochzufrieden.
Als Moderator durch den Tag führte auch in diesem Jahr der Vorsitzende des AOV NRW, Thomas Heimbach, der außerdem aktuelle Branchendaten präsentierte – in jedem Jahr für viele Gäste eines der Highlights.
Die Key Note des Tages hielt Wolfgang Bosbach, seit 1972 Mitglied in der CDU und 23 Jahre lang Mitglied des Bundestags. Unter der Überschrift „Halbzeit in Berlin – was auf uns zukommt, worauf es jetzt ankommt“ sprach der Politiker über Vergangenes und Zukünftiges, denn „jetzt verändern sich Dinge, die für uns jahrzehntelang selbstverständlich waren.“ Sehr humorvoll gestaltete der 67-Jährige den Einstieg in das Vortragsprogramm des Tages. Dabei appellierte er an die Teilnehmer des Verbandstags, ein „bisschen fröhlicher Patriotismus“ dürfe durchaus sein. Immerhin zeichne Deutschland eine nahezu unvergleichliche wirtschaftliche Stärke und politische Stabilität aus – wie sich an der geringen Anzahl von nur drei Regierungschefs in den vergangenen 38 Jahren zeige. Auch das Thema Digitalisierung sprach der Politiker an: Die Digitalisierung werde in jeder Branche Veränderungen hervorbringen. Darauf müssen wir uns alle einstellen, auch und besonders der Arbeitsalltag werde sich verändern. Da Deutschland ein rohstoffarmes Land sei, sei Bildung unser höchstes Gut: „Wer nichts im Boden hat, muss was in der Birne haben!“ Bosbachs „guter Rat“ zum Schluss lautete daher: „Seien Sie nett zu Ihren Auszubildenden, sie könnten als Chefs zurückkommen.“ Passend zu diesem Plädoyer für Bildung und Ausbildung folgte die Ehrung der Prüfungsbesten durch Heimbach und Bosbach. In jedem Jahr werden die besten Absolventen zum Verbandstag des AOV NRW eingeladen und ihre guten Leistungen gewürdigt.
Der nächste Referent war Charles Bahr. Der 17-jährige Gründer von Project Z appellierte: „Ran an die Smartphones“. Zu Beginn erklärte er dem Publikum aber erst einmal was das ist – diese Generation Z und welche Medien für sie relevant sind. TikTok sei hier das nächste „big thing“. Bahr erklärte aber nicht nur, welche Plattformen genutzt werden, sondern ging besonders auch darauf ein, wie Content sein muss, damit er für die Gen Z interessant ist – ehrlich und authentisch.
Mit dem nächsten Vortrag blieb es im Social Media-Raum. Johannes Marcus Schäfer, nexum AG, erklärte, wie Unternehmen Social Media für sich nutzen können. Ein Zwischenfazit Schäfers lautete: „Erreichen Sie die Menschen dort, wo sie am meisten interagieren.“ Und da eine Person im Schnitt drei Stunden pro Tag mit dem Handy verbringe und bis zu 80 Mal pro Tag darauf schaue, sei klar, welche Medien genutzt werden sollten.
Nach der Mittagspause ging es mit einem „kulturellen“ Thema der anderen Art weiter: Prof. Dr. rer. nat. Markus Egert von der Universität Furtwangen referierte schwung- und humorvoll über Bakterien auf Brillen und stellte die Frage: „Sind Brillen die neuen Chefarztkrawatten?“, denn auf Brillen herrscht reges Treiben. Die bakterielle Brillenflora werde dabei dominiert von typischen Haut- und Schleimhautbakterien des Menschen. Egert nutzt die Erkenntnisse seiner Untersuchungen, um Hygieneempfehlungen zu entwickeln, antimikrobielle Reinigungsmaßnahmen zu bewerten und um antimikrobielle Beschichtungen zu testen.
Im Anschluss gab Dr. Jan Wetzel, Geschäftsführer des ZVA, ein Update zu branchenrelevanten Krankenkassenthemen rund um HHVG und Medizinprodukteverordnung.
Nach der Kaffeepause – mit Jubiläumskuchen – ging es in die letzte Vortragsrunde des Tages. Die Anmoderation dieser beiden Fachvorträge übernahm Christian Müller, stellvertretender Vorsitzender des AOV NRW. Stefan Kinder, Produktmanager TOPCON Deutschland Medical GmbH, verband die Bereiche Telemedizin und Künstliche Intelligenz. In diesem Zusammenhang stellte Kinder ein neues optometrisches Screeningsystem vor. Neben den zahlreichen Vorteilen, die dieses System bietet, war besonders auch folgendes Fazit sehr wichtig und knüpfte an Wolfgang Bosbachs Apell des Vormittags an: „Geräte können Vieles liefern, aber die Ausbildung ist entscheidend.“
Mit dem Thema Künstliche Intelligenz ging es auch im letzten Vortrag des Tages weiter. Dr. Andreas Berke, Leiter der Höheren Fachschule für Augenoptik in Köln, stellte die Frage, ob angesichts der immer besser werdenden Technologie der Augenoptiker bald überflüssig werde. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz lasse sich auch in der Augenoptik nicht verhindern und bringe durchaus auch Vorteile. Der persönliche Kontakt zwischen Augenoptiker und Kunde bleibe aber weiter erforderlich. Auch die Anpassung von Gleitsichtbrillen, die Prüfung des Binokularsehens und komplizierte Refraktionsfälle seien nicht durch Algorithmen leistbar.
Nach diesem interessanten und abwechslungsreichen Programm konnte der Tag bei Currywurst und Bier ausklingen. Und wer dies bis dahin noch nicht getan hatte, konnte noch einmal in Kindheitserinnerungen schwelgen und sich an der Candybar – einem weiteren Highlight dieses 40. Verbandstags – eine gemischte Tüte voller Leckereien holen!
Auch das Resümee von Thomas Heimbach am Ende des Verbandstags fiel überaus zufrieden aus: „Es war eine gelungene Veranstaltung mit tollen Referenten, Ausstellern und Gästen! Der kollegiale Zusammenhalt war deutlich zu spüren und die Stimmung sehr gut. Alles in Allem eine runde Sache. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!“