BLICK•2024: Fachkräfte und Innovation im Fokus – Ein Erfolg auf ganzer Linie

BLICK•2024: Fachkräfte und Innovation im Fokus – Ein Erfolg auf ganzer Linie

Stand 20.11.2024

43. Auflage des Branchenevents überzeugte als wertvolle Plattform für Weiterbildung, Austausch und Innovation

Mit rund 400 Anmeldungen, 25 Sponsoren und einer Fülle spannender Vorträge hat der Verbandstag der Augenoptiker und Optometristen NRW (BLICK•2024) am 17. November in Dortmund erneut seine Bedeutung als Veranstaltungsgröße auf dem augenoptischen Parkett und noch wichtiger als wertvolle Fortbildungs- und Netzwerkveranstaltung für augenoptische Betriebe bewiesen.

Thomas Heimbach, Vorsitzender AOV NRW, führte wie immer souverän und unterhaltsam durchs Programm
Thomas Heimbach, Vorsitzender AOV NRW, führte wie immer souverän und unterhaltsam durchs Programm

Um 10.30 Uhr eröffnete Thomas Heimbach, Vorsitzender Augenoptiker- und Optometristenverband NRW (AOV NRW) die Veranstaltung. Gewohnt souverän führte er durch das Programm.

Aufgrund der sich zuletzt überschlagenden Ereignisse im politischen Berlin hatte sich der Verband kurzfristig für eine Programmänderung entschieden, sodass Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, den Eröffnungsvortrag übernahm.

„In Nordrhein-Westfalen haben wir eine gute Handwerks Politik in Partnerschaft,“ so Heidmeier in seinem Grußwort. Einen Schwerpunkt seines Vortrags legte Heidmeier auf die berufliche Bildung: „Der absolute Schwerpunkt unserer Fachkräfte-Offensive ist die Stärkung der beruflichen Bildung. Die duale Ausbildung bildet das Fachkräfterückgrat für unsere Wirtschaft, darum beneidet uns die ganze Welt.“

Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen
Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen

In diesem Zusammenhang wies er auf die Bedeutung der Gleichwertigkeit akademischer und beruflicher Ausbildung hin – und erhielt dafür viel Applaus. Heidmeier kündigte an, dass Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland ein Gesetz verabschieden wird, das die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung rechtlich verankert.

Mensch vs. Maschine?
Thorsten Boss, OCULUS Optikgeräte GmbH, diskutierte in seinem Vortrag, wie Automatisierung und KI die Branche verändern können. Sein Fazit ist eindringlich: „Augenoptiker werden nicht durch Maschinen ersetzt, aber Augenoptiker werden durch Augenoptiker ersetzt, die effizienter, schneller und systemischer unter Verwendung von KI arbeiten.“ Individualität, Flexibilität und Zielorientierung seien Erfolgsgaranten für das 21. Jahrhundert. Dabei könne die (Mess)-Technologie unterstützen. Gleichzeitig sei es aber essenziell, dass Fachleute ihre Verantwortung als Entscheidungsträger behalten – insbesondere bei ethischen und medizinischen Fragen.

Die Branche

In seinem Blick auf die Branche – in jedem Jahr ein von vielen geschätztes und informatives Highlight der Veranstaltung – ging Thomas Heimbach auf die Frage ein, wie es der Branche geht. Wesentliche Erkenntnisse:
Marktkonzentration: Die zehn größten Unternehmen expandieren weiter, während die Gesamtzahl der Betriebsstätten zurückgeht.
Arbeitsmarkt: Mit einer nach wie vor geringen Arbeitslosenquote bleibt die Augenoptik eine stabile Branche.
Kundenstruktur: Die Bereitschaft, Geld für optometrische Leistungen auszugeben steigt kundenseits.
Zum Schluss betonte Heimbach die Wichtigkeit einer eigenen Kundenstrukturanalyse und forderte zur Teilnahme an den ERFA light Erhebungen auf – schnell, einfach und kostenfrei für jeden Betrieb umsetzbar.

Zufrieden oder loyal?
Weiter ging es mit Cathleen Kabashi, Head of opti, die einen Einblick in die Neuerungen der Fachmesse 2025 gab und Benjamin Loeffler, FREIFORM GmbH, der erklärte, Augenoptiker sollten sich nicht mit zufriedenen Kunden zufriedengeben.

Gute Stimmung bei den Besuchern
Gute Stimmung bei den Besuchern

Es komme auf das „Mehr“ an, um bei einem Wiederbeschaffungszeitraum von 40 Monaten beim Kunden in – im besten Falle positiver – Erinnerung zu bleiben. Er zeigte, wie emotionale Erlebnisse einen bleibenden Eindruck hinterlassen können – sei es durch kleine Überraschungen bei der Brillenabholung oder persönliche Gesten wie handgeschriebene Brillenpässe.

KI: Die Zukunft der Augenoptik?
Besonders beeindruckend war der Vortrag von Stefan Schumacher, Prolens AG, der mit einer Live-KI-Demonstration auf der Bühne die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz aufzeigte, inklusive Netzhautanalyse, für die sich Thomas Heimbach als Proband zur Verfügung stellte. Von der Analyse von Netzhautbildern bis zur Früherkennung von Augenerkrankungen eröffnen KI-Technologien völlig neue Perspektiven für die Patientengesundheit.

…es ist Advent
Der BLICK•2024 zeigte eindrucksvoll, wie wichtig der Austausch innerhalb der Branche ist. Mit einem gelungenen Mix aus Fachthemen, Netzwerkmöglichkeiten und inspirierenden Impulsen bleibt der Verbandstag die unverzichtbare Plattform für Augenoptiker und Optometristen in NRW.

„Wir freuen uns, dass auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Besucher zu uns nach Dortmund gekommen sind, um gemeinsam mit uns einen spannenden Fortbildungstag in kollegialer, lockerer Atmosphäre zu gestalten,“ resümiert Thomas Heimbach, der es sich am Ende der Veranstaltung nicht nehmen ließ, die bevorstehende Adventszeit mit dem auswendig vorgetragenen, legendären Adventsgedicht von Loriot einzuläuten.

Großes Interesse an der Industrieausstellung
Großes Interesse an der Industrieausstellung

Quelle: AOV NRW; Bilder: AOV NRW/Fotografie Annette Hauptmann

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