Weitere Erholung des Konsumklimas

Weitere Erholung des Konsumklimas

GfK: Aktuelle Ergebnisse der Konsumklimastudie

Die GfK (Growth from Knowledge) präsentiert die aktuellen Ergebnisse ihrer Konsumklimastudie für Februar 2023. Für März prognostiziert das Institut -30,5 Punkte und damit 3,3 Punkte mehr als im Februar dieses Jahres (revidiert -33,8 Punkte).

Auf einen Blick

  • Einkommenserwartung: Indikator klettert auf -27,3 Zähler
  • Konsumneigung weist -17,3 Punkte auf
  • Indikator Konjunkturaussichten liegt bei 6,0 Punkten

Die Konsumstimmung setze ihre im Herbst 2022 begonnene Verbesserung nach dem Rekordtief weiter fort. Für das Konsumklima sei dies bereits der fünfte Anstieg in Folge.

„Trotz anhaltender Krisen, wie dem Ukraine-Krieg, einer schwächelnden Weltwirtschaft sowie hohen Inflationsraten, kann das Konsumklima ein weiteres Mal spürbar zulegen. Es bleibt damit klar auf Erholungskurs, wenn das Niveau auch weiterhin niedrig bleibt. Der Pessimismus der Verbraucher, der im Herbst des vergangenen Jahres seinen absoluten Höhepunkt hatte, schwindet zusehends“, so Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Zuletzt gesunkene Preise für Energie, aber auch Meldungen, dass in diesem Jahr eine Rezession in Deutschland nach Einschätzung der Experten nun doch vermieden werden kann, lassen den Optimismus ganz langsam zurückkehren.“

Trotz des zuletzt deutlich besseren Konsumklimas bleibe das Niveau des Indikators allerdings niedrig. Dies deute darauf hin, dass der private Konsum in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten könne.

Die Einkommenserwartungen der deutschen Konsumenten setzen ihren Aufwärtstrend laut GfK ebenfalls fort. Der Indikator klettere nach einem Plus von 4,9 Punkten auf -27,3 Zähler. Auch hier sei es der fünfte Anstieg in Folge. Bemerkenswert sei zudem, dass die Einkommensstimmung seit ihrem absoluten Tief im September 2022 gut 40 Punkte hinzugewonnen habe.

Neben dem stabilen Arbeitsmarkt sorgten die zuletzt weniger stark gestiegenen Energiepreise für den zunehmenden Optimismus. Dennoch müssten die deutschen Verbraucher von einer negativen Entwicklung ihrer realen verfügbaren Einkommen ausgehen. Schuld daran sei die Preisentwicklung, die nach bisherigen Prognosen in diesem Jahr etwas höher sein werde als der Zuwachs der Einkommen der Haushalte.

Das ständige Auf und Ab der Anschaffungsneigung, das seit September 2022 zu beobachten sei, setze sich auch in diesem Monat fort. Nach den leichten Verlusten des Vormonats habe der Indikator nun wieder etwas zugelegt. Mit einem Plus von 1,4 Punkten weise die Konsumneigung nun -17,3 Punkte auf.

Damit könne die Anschaffungsneigung wiederum nicht von der deutlichen Erholung der Einkommenserwartungen profitieren. Dies sei sicherlich Ausdruck der anhaltenden Verunsicherung, die neben den Krisen vor allem durch die hohe Inflation verursacht werde. Wenn auch bei Energie zuletzt der extreme Preisdruck etwas nachgelassen habe, werde die Inflation in diesem Jahr hoch bleiben und die Anschaffungsneigung weiter belasten. Denn wenn deutlich mehr für Energie und Lebensmittel bezahlt werden muss, fehlen finanzielle Mittel für andere Ausgaben beziehungsweise Anschaffungen.

Im Gleichklang mit den Einkommenserwartungen setzten auch die Konjunkturaussichten ihren klaren Aufwärtstrend in diesem Monat fort. Nach einem Plus von 6,6 Punkten klettere der Indikator auf 6,0 Punkte. Mit dem vierten Anstieg in Folge läge er erstmals seit Ausbruch des Krieges wieder über seinem langjährigen Durchschnittswert von etwa null.

Offenbar seien die Konsumenten, ebenso wie die überwiegende Mehrheit der Experten, der Meinung, dass in diesem Jahr eine Rezession in Deutschland - wenn auch knapp - vermieden werden kann. Noch im Herbst des vergangenen Jahres ging man davon aus, dass eine Rezession in diesem Jahr nicht zu verhindern ist. Nach den aktuellen Prognosen der Bundesregierung in ihrem kürzlich veröffentlichten Jahreswirtschaftsbericht sowie der Europäischen Kommission wird nun allerdings ein minimales Plus des Bruttoinlandsproduktes in Deutschland von 0,2 Prozent prognostiziert.

Quelle: Growth from Knowledge (GfK)

Veröffentlicht: 24. Februar 2023

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